Alttextiliensammlung
„Des einen Kleid, des anderen Freud“
Altkleider sind wertvoll - aber die Qualität ist entscheidend dafür, welchen Weg sie gehen...
Umzug, Frühjahrsputz oder einfach weil der Kasten aus allen Nähten platzt und auch die Lieblingsjacke ausgedient hat - Gelegenheiten zum Aussortieren gibt es genug. Und damit wird es Zeit für die Altkleidersammlung. Dabei darf man aber nicht davon ausgehen, dass bei der Altkleidersammlung jegliches abgegeben werden kann. Am wichtigsten dabei ist, dass die Altkleider in tragfähigem Zustand sind und sauber und trocken abgegeben werden. Nur so können sie entsprechend weiterverwendet werden.
Das darf in den Altkleidercontainer
- Jegliche saubere und intakte Bekleidung
- Tragbare Schuhe (paarweise gebündelt z.B. mit den Schuhbändern zusammenbinden)
- Saubere Heimtextilien (Bettwäsche, Vorhänge, waschbare Wolldecken)
Geben Sie Ihre Altkleider in transparenten Säcken verpackt in die vorgesehenen Altkleidercontainer oder im ASZ ab. Durch den Sack bleiben die Kleider trocken und sauber und können so weiterverwendet werden.
Nicht in die Sammelbox gehören:
- verschmutzte und kaputte Textilien, Kleidung und Schuhe
- Schi- oder Eislaufschuhe, Skater, Gummistiefel
- Putzlappen und Schneidereiabfälle
- Stofftiere, Geschirr, Bücher etc.
- Teppiche
- Polster, Daunen- und Steppdecken
Bitte entsorgen Sie diese Abfälle mit dem Restmüll!
Altkleidersammelsäcke können von den Gemeinden über den Abfallwirtschaftsverband bezogen werden. Bitte dazu ein e-Mail an awv.graz-umgebung@abfallwirtschaft.steiermark.at
Was passiert mit der Kleidung und den Schuhen aus der Altkleider Sammelbox im Bezirk Graz-Umgebung?
Ab Jänner 2022 wird nun Carla - ein Beschäftigungsprojekt und die Sachspendendrehscheibe der Caritas Steiermark - im gesamten Bezirk für eine wöchentliche Entleerung der neuen weißen Sammelboxen sorgen und die gesammelten Kleiderspenden auch verwerten.
Carla betreibt alle Verarbeitungsschritte im Sachspenden-Kreislauf selbst: Vom Entleeren der Container über den Transport, von der Lagerlogistik über die Sortierung bis zum Verkauf. Die Textilien werden in Graz sortiert, überprüft, bewertet und je nach Qualität dem Wiederverwertungskreislauf zugeführt. Beschäftigt sind Menschen, die am Rand des Arbeitsmarktes stehen und somit eine Möglichkeit bekommen, wieder ins reguläre Arbeitsleben zurückzufinden. Abhängig vom Zustand der Sachspenden erfolgt die Weitergabe an Caritas-Einrichtungen oder die Weitergabe an bedürftige Personen über Carla basic Gutscheine, die Auslieferung an die 33 Carla-Shops in der ganzen Steiermark, der Verkauf in den Großhandel oder die fachgerechte Entsorgung.
Wie werden sie verwertet? Carla verwertet einen Großteil der Ware in der Steiermark und trägt somit zu einer regionalen Wertschöpfungskette bei. Bei Textilien und Schuhen liegt der Shop-Anteil bei rund 25%, der Müllanteil bei 15%. Nicht verwertet werden können schadhafte, schmutzige, nasse und unvollständige Sachspenden. Aber nicht für alle Sachspenden gibt es in der Steiermark eine Nachfrage. Diese Waren, die nicht über die Shops verkauft werden können, werden an weitere Händler verkauft und veräußert. Carla hat ein Netz von 120 Abnehmer*innen. Die Händler kommen vorwiegend aus dem osteuropäischen Raum und dem Balkan. In der Regel sind das Familienbetriebe oder Kleinstunternehmen mit einem Secondhandgeschäft oder einem Flohmarkthandel in ihrer Heimat. Klassische Großhändler, welche die bei Carla gekauften Waren an Dritte weiterverkaufen, gibt es nur vier.
Warum sind das Einkaufen und das Spenden gut erhaltener Waren gut für die Umwelt? Der Konsum und das Spenden von gut erhaltener Secondhandware verlängert die Nutzungsdauer und trägt damit zu einer Schonung von Ressourcen bei und hilft Müll zu vermeiden. Bei Textilien reduziert es den Aufwand für Ackerflächen und den Einsatz von Wasser, Pestiziden oder Kunstdünger bei der Neuproduktion, es verringert Transportkosten und den CO2-Ausstoß.