"Welcome to Sodom
Illegale Entsorgung von Elektroaltgeräten schadet Mensch und Umwelt massiv
EAK appelliert zur fach- und umweltgerechten Abgabe alter Fernseher, Kühlschränke, Handys etc. bei einer der rund 2.000 Sammelstellen in Österreich
(Wien, am 23. November 2018) Illegal entsorgte Elektroaltgeräte landen teilweise auf afrikanischen Mülldeponien, wo giftige Substanzen in Luft, Boden und Grundwasser gelangen und die Gesundheit der Menschen vor Ort massiv beeinträchtigen. Der aktuelle Dokumentarfilm „Welcome to Sodom" spricht in Zusammenhang mit einer Elektromüllhalde in Ghanas Hauptstadt Accra gar vom „giftigsten Ort der Welt".
„Giftigster Ort der Welt" - Illegaler Export von Elektroaltgeräten schädigt Umwelt und Gesundheit massiv
Die EAK warnt ausdrücklich davor, Elektroaltgeräte informellen Sammlern - oft auch als „Kleinmaschinenbrigaden" bezeichnet - zu überlassen. „Diese Sammler verfügen über keine Sammelgenehmigung und haben nicht die technischen Möglichkeiten, wertvolle Rohstoffe aus den Altgeräten ordnungsgemäß wiederzugewinnen", betont Mag. Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK. "Nichtverwertbare Teile und Schadstoffe werden außerdem meist deponiert und schädigen damit nachhaltig unsere Umwelt."
Ein drastisches Bild von den dramatischen Auswirkungen illegaler Entsorgung von Elektroaltgeräten zeichnet der aktuelle Dokumentarfilm „Welcome to Sodom" von Florian Weigensamer und Christian Krönes, der gerade europaweit für Aufsehen sorgt. Auf der „größten Elektromüllhalde Europas" in Ghanas Hauptstadt Accra landen jährlich etwa 250.000 Tonnen Elektroschrott aus Europa. Etwa 6.000 Menschen leben auf und von dieser Müllhalde und versuchen, mit einfachsten Mitteln und ohne Schutzbekleidung Rohstoffe aus den Elektroaltgeräten zu gewinnen. Dabei werden hochgiftige Substanzen in Luft, Boden und Grundwasser freigesetzt, was gravierende Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der betroffenen Personen hat.
Fachgerechte Entsorgung in Österreich wahrt wertvolle Rohstoffe und spart Emissionen
Durch fach- und umweltgerechte Entsorgung im eigenen Land können hingegen Sekundärrohstoffe gewonnen und Emissionen eingespart werden. „Jeder Kühlschrank, jede Waschmaschine, jedes Handy enthält wertvolle Rohstoffe wie z.B. Eisen, Kupfer oder Gold", erläutert Giehser. „Durch umweltfreundliche Verwertung können diese Sekundärrohstoffe gewonnen werden, die sonst nur in geringem Ausmaß und unter gravierender Einflussnahme auf die Natur zur Verfügung stünden. Damit werden auch viele Emissionen eingespart, die das Problem der Klimaerwärmung sprichwörtlich anheizen".
Giehser appelliert daher an alle Konsumentinnen und Konsumenten, Elektroaltgeräte fach- und umweltgerecht bei den dafür vorgesehenen kommunalen Sammelstellen in Österreich abzugeben und keinesfalls an illegale Sammler weiterzugeben. Mit der Abgabe der Elektrogeräte an den vorgesehenen Sammelstellen ist eine umweltgerechte Verwertung jedenfalls sichergestellt. Dass die dort abgegebenen Elektroaltgeräte nicht nach Afrika gelangen, wird auch durch ein strenges Berichtwesen dokumentiert.
Abgabe von Elektroaltgeräten bei österreichweit über 2.000 Sammelstellen möglich
Alte Elektrogeräte können österreichweit bei über 2.000 Sammelstellen gratis zur Entsorgung abgegeben werden. An vielen Sammelstellen gibt es auch eigene „ReUse"-Bereiche, wo gebrauchte, aber noch funktionstüchtige Elektrogeräte gesammelt und auf Wiederverwendbarkeit geprüft werden.
Die kommunalen Sammelstellen Österreichs sind auf der Website www.elektro-ade.at unter folgendem Detaillink abrufbar: https://www.elektro-ade.at/sammelstellenfinder