Pilotprojekt OST - Mehrparteienhaus in Laßnitzhöhe
Bewusstsein gestärkt, aber Ziel verfehlt
Je sorgfältiger Haushalte ihre Abfälle bereits getrennt sammeln, desto einfacher ist die Verwertung. Sortieranlagen schaffen keine so gute und saubere Trennung, wie durch Vortrennung im Haushalt erzielt wird. Vor allem in Mehrparteienhäusern lässt die Abfalltrennung aber zu wünschen übrig. Im Gegensatz zum Einfamilienhaus schützt hier ein gewisses Maß an Anonymität.
In zwei Mehrparteienwohnhäusern in der Marktgemeinde Laßnitzhöhe mit gemeinsamen, bestens ausgestattetem Müllraum wurden die Bewohner/innen daher gebeten, den Restmüll während des Projektzeitraumes von Juli bis Dezember 2019 in speziellen - beim Infostand im Juni gratis verteilten - Vorsammelsäcken zu sammeln und ausschließlich diese in die drei Restmüll-Container (je 1.100L) einzubringen. Bei dieser Maßnahme stand eine Veränderung im Trennverhalten der Bewohner/innen im Fokus, da eine erste Sichtung im Mai 2019 eine hohe Fehlwurfrate (40%) im Restmüll bestätigte - Lebensmittel bzw. Bioabfall und Verpackungsfraktionen (Leichtfraktion- und Metall-Verpackung, Altpapier, Altglas), aber auch Batterien, Altkleider, Elektroaltgeräte und Problemstoffe waren im Restmüll zu finden.
Der Restmüll wurde monatlich gesichtet und die Trennqualität und spezifische Trennanleitungen an die Haushalte über die beiden Infobretter und Postwurfsendungen rückgemeldet. An zwei Terminen wurde der komplette Restmüll durch die Abfallberaterinnen und zwei USW-Studenten akribisch in einzelne Fraktionen aufgeteilt und verwogen.
Das Bewusstsein für Abfalltrennung wurde gestärkt und kleine - aber relevante - Erfolge erzielt. Erreicht wurde eine Reduktion der Batterien im Restmüll, nach der Verteilung von Vorsammelhilfen an die Haushalte. Der Anteil der Fehlwürfe im Restmüll konnte insgesamt leicht reduziert werden. Leider konnten manche Bewohner/innen nicht zusätzlich motiviert werden, Altkleidern, Elektroaltgeräten und Problemstoffe getrennt zu Sammeln und zur Sammelstelle oder ins Altstoffsammelzentrum zu bringen. Hier blieb die Fehlwurfrate im Restmüll unverändert hoch.
Das Ziel durch Verbesserung der Mülltrennung zukünftig einen Restmüll-Behälter einzusparen, konnte leider nicht erreicht werden.
Beim Abschlussfest, das Corona-bedingt erst im Herbst - am Freitag 2. Oktober 2020 -stattfinden konnte, wurden in gemütlicher Atmosphäre, gestärkt durch Brötchen und Kuchen, die Projektergebnisse und -Erfahrungen mit den Hausbewohner/innen diskutiert.
Bild 1_ v.li.: Robert Ritter (Land Steiermark / A14), Bgm. Bernhard Liebmann (Laßnitzhöhe), Heidi Weinhandl (AWV Graz-Umgebung), Bernhard Konschegg (FCC Austria Abfall Service AG), Angelika Lingitz (AWV Graz-Umgebung)
Presseartikel: